Bigwall-Camp des DAV Alpinkader NRW

Vom 9. bis 18. August 2017 fand das Bigwall-Camp des ersten Alpinkader NRW statt.

Wetterbedingt begann das Camp im Baden-Württembergischen Balingen in der Kletterhalle, wo die fünf Kadermitglieder einen Tag lang mit Ausbilder Fritz Miller die Grundtechnikendes Techno- und Aidkletterns vertieften. Dem Regen entfliehend stoppte das sechsköpfige Team am folgenden Abend am südlichen Ende des Comer Sees, um tags darauf an der über 250 m hohen Wand des Berges Medale über dem Ort Lecco in Zweierteams bei klarem Himmel und Hitze Mehrseillängenrouten im Grad 6c bis 6c+ zu klettern.

Am gleichen Abend fand die Reise ins ursprünglich von Beginn an anvisierte Göschenertal statt, wo für die nächsten zwei Tage ausreichend gutes und stabiles Wetter vorhergesagt war. Die beiden Ausbilder und Alpinkader-Gründer David Colling und Charly Langbein komplettierten von nun an die Gruppe.

Im vorderen Voralptal kletterten Merlin und Sascha in den kommenden anderthalb Tagen die Technoroute „Muja Hedder“ (A2, 6a, 200 m) und Sebastian  sowie Moritz die Route„Traumschiff“ (A2+, 6a, 200 m). Beide Routen haben gebohrte Standplätze, sind dazwischen jedoch selbst abzusichern. Nach drei Seillängen treffen sich die Routen auf einem Biwakband, auf dem bis zu fünf Personen gut übernachten können.

Charly, Fritz und Martin arbeiteten währenddessen an einer Neutour in einer etwa 300 m hohen, bisher noch nicht durchstiegenen Wand. Inklusive Anlegung eines steilen Zustiegspfades kamen die drei in ebenfalls anderthalb Tagen auf dreieinhalb Techno-Seillängen und etwa 90 Höhenmeter hinauf und mussten die Fertigstellung dieser Route vorerst aufschieben. David fotografierte und filmte alle drei Seilschaften. 

Nach zwei Lehreinheiten – eine zum Thema Bohrhaken und eine zu den Techniken des Simultankletterns – konnte der vorletzte Tag aufgrund des Wetterglücks für eine Besteigung des Salbit-Westgrates (6b, A1, 1000 m) genutzt werden. Moritz und Merlin  sowie Charly und Sascha stiegen von der Biwakschachtel am Beginn des Grates in knapp unter und etwas über sieben Stunden bis zum Gipfel, Sebastian und Martin benötigten acht Stunden, nachdem sie am gleichen Morgen vom Tal aus in zweieinhalb Stunden aufgestiegen waren. Nach einem letzten gemeinsamen Abend diente der folgende Morgen nur noch dem Sortieren des Materials und der Abreise vom Campingplatz auf der Göscheneralp.