Stellungnahme zur Facebook Diskussion

Stellungnahme zur Facebook-Diskussion zum Bewertungsverfahren des Alpinkaders NRW

Der Alpinkader NRW ist ein ehrenamtliches Pilotprojekt des Landesverbands NRW des Deutschen Alpenvereins (DAV). Durch die gezielte Förderung von ambitionierten Athleten sollen Nachwuchsalpinisten im Spitzen- und Leistungsbergsport ausgebildet werden.

Im Nachgang zur Verkündung des aktuellen Alpinkader NRW wurde auf unserer Facebook-Seite eine kontroverse Diskussion über die Bewertungsgrundlagen geführt. Diese Stellungnahme soll die Auswahl näher erläutern.

Die Ernennung von lediglich fünf Kadermitgliedern erfolgte aus einem zu erwartenden Abfall des gesamten Leistungsvermögens des Alpinkaders, da zwischen dem fünften zum sechsten Platz ein spürbares Leistungsgefälle feststellbar wurde. Wir konnten bei den verbleibenden Kandidaten nicht das Potenzial erkennen, diese Leistungsdifferenz innerhalb der kommenden zwei Jahre – bei einer gleichzeitigen Weiterentwicklung der anderen Kadermitglieder – auszugleichen.

Die fünf ernannten Athleten bilden eine sehr homogene Gruppe hinsichtlich ihrer Leistungen und Kondition im Fels, Eis und Mixedgelände. Die Entscheidung für diese fünf Athleten beruht auf den gezeigten Leistungen während aller 3 Sichtungslehrgängen sowie auf den zu erwartenden persönlichen Entwicklungspotentialen der Kandidaten.

War ein Kandidat im direkten Vergleich unerfahren, aber nur wenig schlechter als ein erfahrener Kandidat, so wurde zu seinen Gunsten entschieden.

Auch wurden Fehler in den Punkten wie Seilhandling, Sicherungstechnik, Tourenplanung usw. bei Kandidaten, die bereits eine umfangreiche DAV-Trainer Ausbildung genossen haben, schwerer gewichtet als bei Kandidaten die keine entsprechende Ausbildung genossen haben. Dies geschah ohne Berücksichtigung auf das Geschlecht.

Die ausbildenden staatl. Bergführer wurden aufgrund ihrer besonderen Qualifikation und Erfahrung ausgewählt. Die von ihnen festgelegten Bewertungsmaßstäbe gelten für den

Bereich des Expeditions- und Leistungsbergsteigens und unterscheiden sich deutlich

von Maßstäben für reines Felsklettern oder gemäßigtes Bergsteigen.

Dem Projekt geht eine über einjährige Konzeptions- und Vorbereitungsphase voraus, in der alle Aspekte, auch die einer genderkonformen Auswahl, erörtert wurden. Letztendlich

entschied man sich für ein geschlechteroffenes Bewerbungs- und Auswahlverfahren bei einer leistungsorientierten Endauswahl. Eine feste Frauenquote war nicht vorgesehen, wurde nie in der Ausschreibung des Alpinkader NRW erwähnt und wurde weder angeregt oder gar eingefordert.

Uns sind die Vorteile von weiblichen Teammitgliedern sehr wohl bekannt und wir hätte gerne eine Kandidatin in den Alpinkader NRW nominiert. Aber eine Nominierung lediglich aus Genderaspekten in einen leistungsorientierten Alpinkader ist in keinerlei Hinsicht gerechtfertigt bzw. verantwortbar.

Mit der ausgeschiedenen Kandidatin steht der Alpinkader NRW in Kontakt.

Sollten noch weitere Fragen bestehen, freuen wir uns über konstruktive Beiträge. Ebenfalls ergeht hiermit noch einmal das Angebot an diejenigen, die sich immer noch unverstanden fühlen, sich aktiv mit uns auseinander zu setzen und gerne auch eine ehrenamtliche aktive und gestalterische Rolle im Kader zu übernehmen.

Diese Stellungnahme soll die Auswahl näher erläutern. Dennoch bitten wir höflich um Verständnis, dass wir keine weiteren Einzelheiten zum Sichtungsverfahren – auch aufgrund des Datenschutzes – veröffentlichen können und werden.

Viele Grüße

Das Alpinkader NRW-Team