Tillmann Hüsch

Jahrgang 2003

Sektion Bonn

Mein Motto:

Man muss wissen, wie weit man zu weit gehen kann. (Jean Cocteau)

Warum hast du dich beim Alpinkader beworben?

Ich hatte schon lange die Idee mich bei einem solchen Projekt zu bewerben. Die Idee, mit gleichgesinnten Erlebnisse zu teilen und eine spannende, prägende und lustige Zeit zu erleben, gefiel mir sehr. Außerdem bietet der Alpinkader eine gute Plattform, um sich mit anderen Alpen fernen Bergsteigern zu vernetzen. Ich bin aber davon ausgegangen, dass mein Können noch lange nicht ausreicht, um gegen die anderen Bewerber eine Chance zu haben. Als mein Trainer Sascha im Frühjahr 2020 auf mich zukam und mir riet, mich zu bewerben, dachte ich mir: warum nicht? Was hab ich zu verlieren? Gesagt, getan und nun steh ich hier.

Wie bereitetest du dich als „alpenferner“ Bergsteiger auf deine Touren vor?

Körperliche Fitness ist bei alpinen Unternehmungen das A und O. Sei es um in kritischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren zu können oder lange Zustiege zu meistern. Um diese zu erhalten, gehe ich viel laufen und Rennrad fahren. Sonst bin ich in den Kletter- und Boulderhallen unserer Region anzutreffen und falls es Wetter und Zeit zulassen, am Felsen. Neben der körperlichen Fitness ist der mentale Aspekt genauso wichtig, wenn nicht sogar von größerer Bedeutung. Daher sollte man beim Training und alpinen Unternehmungen immer mit dem Kopf arbeiten und bedacht handeln.

Warum Berge und nicht das Meer?

Die Entscheidung zwischen Bergen und Meer fällt mir nicht schwer. Natürlich hat das Meer auch seinen Reiz, jedoch weiß ich meist nach einem Tag nicht mehr, was ich mit mir anfangen soll und gehe allen auf die Nerven. Die Berge bieten einem eine viel größere Spielwiese, in der nie die Möglichkeiten ausgehen, um Neues auszuprobieren und zu entdecken. Man kann seine ganze Energie abarbeiten und Abends geschafft ins Bett fallen.

Vom Sportkletterer zum Alpinisten – wie fühlt sich das an?

Ob ich überhaupt jemals ein richtiger Sportkletterer war oder es sein werde, weiß ich nicht. Ich freue mich jetzt das Handwerkszeug zu erlernen, um ein eigenständiger Alpinist zu werden. Die Rolle des Alpinisten finde ich interessant, da dieser noch einmal anders gefordert wird. Neben der körperlichen Fitness und dem theoretischen Wissen braucht dieser eine starke Psyche. Mich damit auseinander zusetzen stellt für mich eine große Herausforderung dar.

Was gefällt dir am Alpinkader besonders?

 Am Alpinkader gefällt mir besonders der Teamgedanke. Nur als eine große Seilschaft sind wir in der Lage, ein großes Projekt anzugehen. Nur wenn sich jeder auf seine Weise einbringt und sein Bestes gibt, kann ein Vorhaben auch gelingen. Das Teilen der Erlebnisse mit anderen ist genauso wichtig. Der Spaß an der ganzen Quälerei sollte auch nie zu kurz kommen.