Tim Lukas Fehler

Jahrgang 1998

Sektion Siegerland

Mein Motto:

Life is either a daring adventure or nothing at all (Hellen Keller)

Wie bist du zum Bergsport gekommen?

Als ich noch halb so groß wie jetzt war, habe ich im Urlaub immer die Bergsteiger mit ihren schwer bepackten Rucksäcken bewundert. Wirklich los ging es später dann mit einem Toprope-Kurs in der heimischen Sektion, den ich zusammen mit meiner Schwester absolviert habe. Gleichzeitig mit dem Start der Kletterkarriere in der Halle habe ich auch meine Liebe für Trekking- und längere Radtouren mit dem Zelt in der Natur entdeckt. Wenn man dann noch die falschen Leute kennenlernt, kombiniert man die beiden Aspekte irgendwann wohl unweigerlich im Alpinismus.

Welche alpine Disziplin liegt dir am meisten bzw. wie bist du am liebsten unterwegs?

Die meiste Erfahrung habe ich sicherlich im Sport- oder Alpinklettern, eine Lieblingsdisziplin habe ich aber trotzdem nicht wirklich. Mir gefällt besonders die Kombination der verschiedenen alpinen Spielarten, gerne auch in einer einzelnen Tour, die wirklich das komplette Spektrum an Fähigkeit von dem Alpinisten(-team) fordert. Auch im Training gefällt mir der durch die Jahreszeiten unvermeidliche Wechsel zwischen den Disziplinen.

Was darf in deinem Rucksack niemals fehlen?

Neben der Notfallausrüstung ist als Gipfelbelohnung auf anspruchsvolleren Touren immer eine Tafel meiner Lieblingsschokolade dabei; zumindest wenn es die Temperaturen erlauben. Abgesehen vom Proviant gilt aber strikt die Devise „schnell und leicht“.

Wie bereitest du dich als „alpenferner“ Bergsteiger auf deine Touren vor?

Als angehender Naturwissenschaftler versuche ich mein Training strukturiert und systematisch zu gestalten. Die Grundlagen lassen sich auch hier im Mittelgebirge gut legen. Das Wichtigste und auch Zeitaufwendigste ist die Basisausdauer, die ich mit längeren Läufen und Mountainbike-Runden im hügeligen Siegerland trainiere. Wenn es etwas spezifischer sein soll, lässt sich auch ein Rucksack mit einem Wasserkanister beschweren und wiederholt bergauf tragen. Abgesehen davon kommt auch die vertikale Fortbewegung in der Kletterhalle oder bei trockenen Bedingungen am Fels nicht zu kurz. Trotzdem ist es insbesondere für Technik und Effizienz wichtig, gelegentlich auch die richtigen Berge aufzusuchen.

Vom Sportkletterer zum Alpinisten – wie fühlt sich das an?

Das füllt sich erfüllender an, da man als Alpinist viel umfassender gefordert wird und mehr Verantwortung für sich und sein Team trägt. Der Einsatz und die Risiken unterscheiden sich natürlich grundlegend gegenüber dem Sportklettern. Zudem ist der subjektive Druck, der durch die Leistungsorientierung eines solchen Kaders auf einem lastet, sicherlich auch ein anderer. Das alles fordert vom Kletterer natürlich eine deutlich größere persönliche Hingabe. Im Gegenzug wird man aber auch Erfahrungen sammeln können, die man nirgendwo anders bekommt, und seine Seilpartner und besonders sich selbst sehr gut kennenlernen.