Planlos im Chamonix

Migot Pfeiler

Anfang Juli ging es für ein paar von uns nach Chamonix. Geplant hatten wir nicht viel. Hauptsache das Beste aus Wetter, Zeit und den Bedingungen rausholen. Die ersten beiden sahen Tage gut aus. Also ging es hoch Richtung Aiguille du Chardonnet. Der Migot Pfeiler stand zur Akklimatisierung auf dem Zettel. Nach einer mehr oder weniger erholsamen Biwaknacht ging es glücklicherweise endlich um vier Uhr früh los. Nach einem kurzen Gletscherzustieg flogen im ersten Felsteil die Steine, auch wenn man noch so vorsichtig geklettert ist. Anschließend an eine 150 Meter hohe Firnflanke lief der zweite Mixed-Teil dafür umso besser und wir kamen zügig voran. Im Ausstieg aus der Eis/Schnee Flanke wurde man morgens schon regelrecht gebrutzelt. Am Gipfel ging der Blick über das ganze Mont Blanc Massiv. Kein alltäglicher Anblick! Der Abstieg ging gut voran nur dieses ewige Gelatsche nervt einfach.

Luxus Camp

Den nächsten Tag verbrachten wir damit zu Essen, zu diskutieren was wir als nächsten machen und dann wieder mit Essen. Die Entscheidung fiel auf den Frendo Pfeiler. Den will man ja irgendwie schon mal gemacht haben. Wir nahmen die letzte Bahn zur Plan de l‘Aiguille, bauten ein richtiges Luxus Camp auf und freuten uns auf den nächsten Tag. Natürlich zu früh, wie es immer so ist…Es fing in der Nacht unerwartet an zu schütten und das leider nicht zu wenig. Wir konnten uns minütlich gegenseitig aus den Zelten fluchen hören. Hilft ja alles nichts! Also Abbruch! Nach einer Nacht mit kaum Schlaf starteten wir rüber zur Turiner Hütte. Diese hatte nur noch in ihren alten Gebäude Schlafmöglichkeiten.


Vorsichtig umschrieben: es war urig.

Schlaf war aber eh nicht viel drin. Bei großzügiger Rechnung waren es aber bestimmt drei Stunden. Der Kuffnergrat war unser nächstes Ziel.

Lohnender Abschluss

Es ging also noch halb schlafend quer über den Gletscher Richtung Einstieg, wo es direkt zur Sache ging. Ein leicht überhängender Bergschrund musste überwunden werden. Sah dann aber doch schlimmer aus als es war. Am Grat ging es am laufenden Seil dann gut voran. Oben angekommen kam noch die Idee auf den Mont Blanc noch mitzunehmen, wenn man schonmal hier oben ist. Haben wir dann auch gemacht. Ist halt ein „bisschen“ länger und anstrengender geworden. Die letzten Meter zur Seilbahnstation der Midi rauf am Ende haben dann keinen Spaß mehr gemacht.

Kurz vorm Gipfel des Mont Maudits
Unterwegs am Kuffnergrat
steiler Start in den Kuffnergrat

Rückblickend hatten wir mal wieder eine super Zeit zusammen und trotz des Pechs mit dem Wetter ein paar echt coole Touren gemacht!